Ausflugsziel Étang de la Gruère (Moorsee) im Jura Wöchentlicher Wandertag der Düdinger Senioren ist der Mittwoch, während des Sommers oft mit ganztägigen Touren. Gerne organisiere ich ab und zu einen solchen Ausflug, diesmal ergänzen sechs Heitenrieder Wanderfreunde die Gruppe.
Wegen vieler Unterhaltsarbeiten bei den SBB und den CJ ist die Anreise über Neuenburg (Bahnhof gesperrt) und La Chaux-de-Fonds sehr umständlich. Die uns dadurch bescherte dreistündige Ausweichstrecke hält uns auf Trab. Bahn: Düdingen – Bern – Biel – Sonceboz – Tavannes – Les Breuleux und Postauto: Le Noirmont – Saignelégier. Fünf Züge und zwei Postautos mit sechsmaligem Umsteigen!
Kurt übernimmt die Gruppe in Saignelégier
und führt sie in die
Église Notre-Dame de l’Assomption (Maria Himmelfahrt) mit den sehr schönen
und speziellen Fenstern. Der Wanderleiter sucht unterdessen ein Restaurant
für den Startkaffee der 20-köpfigen Gruppe. Nach drei verschlossenen
Um 10.45 Uhr geht’s los, vorbei
an der fotogenen „Halle du Marché-Concours“ mit den zwei Türmen.
Bekanntlich findet im Hauptort des Distrikts Freiberge jedes Jahr am
zweiten August-Wochenende der Marché-Concours National de Chevaux
(Pferdemarkt und Nationale Pferdewettrennen) statt. Über schöne Weiden
geht’s durch die typisch jurassische Landschaft südwärts, vorbei an
verstreuten Einzelhöfen. Ein von Steinen umsäumter Weg muss kurz verlassen
werden um den Pfützen des vorabendlichen Gewitters auszuweichen. Ein
kurzes Auf und Ab und wir sind in Les Cerlatez, einem Weiler der Gemeinde Saignelégier. Vor dem riesigen holzgeschnitzten Alphornbläser stellen sich
die Leute zum Gruppenfoto auf. Weiter nach La Theurre, eine einladende
Wirtschaft am Strassenrand. In fünf Minuten sind wir am Étang de la Gruère.
Dieser im Hochmoor gestaute vielarmige Weiher (étang) entpuppt sich
allerdings als sehr gross! Denn er ist 600m lang, im Minimum
Ein wunderbarer Weg erlaubt ein phantastisches Wandergefühl. Mittagszeit, auf einer am Boden liegenden entasteten Fichte haben alle 20 Wanderer Platz zum Picknicken, direkt am See zwischen Fichten, Bergföhren und Birken. Da steigt Marius auf die Fichte und meint stolz, sein Kopf sei jetzt auf 1000m Höhe. Enten nähern sich vorsichtigerweise. Das Seewasser zeigt die für Moorgebiete typische braune Farbe. Wer Sehnsucht hat nach Lappland muss hierherkommen! Wir gönnen uns eine ziemlich lange Rast. Weiter geht’s auf federnden Torfmoosen, oft über hölzerne Bretter-Stege, vorbei an Moos-, Moorbeeren und Heidelbeersträuchern. In aufwändiger Arbeit ermöglichen die Jurassier den Interessierten diese begeisternde Seeumrundung. Zwei grosse Baumstrünke wurden quer aufgestellt und dienen als Fotosujet. Dann entzückt uns eine Entenmutter mit ihren sechs Jungen an Land und wird ausgiebig fotografiert. Familien und kleine Grüppchen als weitere Besucher reden vorwiegend deutsch. Nach rund ¾ Stunden durch die hohen Wald-Geissbart-Pflanzen zurück am Ausgangspunkt.
Die Heimfahrt erfolgt um 16.47 Uhr auf gleicher Strecke, aber ohne Postauto-Benützung. Die insgesamt 12 verschiedenen Transportmittel fuhren alle fahrplanmässig und es fand eine einzige statistische Erhebung und keine einzige Fahrkartenentwertung statt. Kurz nach 19 Uhr kommt die fröhliche Gruppe wieder in Düdingen an. Eine äusserst lohnende und auch für andere Gruppen empfehlenswerte Tageswanderung ist zu Ende. Beat Schmutz |
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