Wanderer aus 18 Kantonen an den Wandertagen Heitenried Im eher beschaulichen Senseland fanden innert fünf Wochen fünf Grossanlässe statt: Eingerahmt wurden die Wandertage Heitenried vom Kantonalen Musikfest und dem Feldschiessen in Wünnewil, von Düdingen als Etappenort der Tour de Suisse und vom Sportfest der Freiburgischen Turn- und Sportunion in Obermonten (FTSU, organisiert von den Turnvereinen Heitenried, St. Antoni und Alterswil). Wegen des Sportfestes der FTSU mussten die Wandertage in Heitenried um ein Wochenende vorverlegt werden. Wir danken der Wandergruppe Horw für die Bereitschaft zum Abtausch des Datums. Das Streckenteam suchte auch dieses Jahr neue Routen aus, diesmal in südlicher Richtung. Die 6-km-Strecke führte über Lettiswil und den Posten (Po) Winterlingen. Die mittlere, 13-km-Route via Schindelhaus, Blatera (Po), Obermonten und Winterlingen (Po) und die 20-km-Strecke ab Blatera (Po), Schweni, Tetiwil (Po), Schlatt, Obermonten, Aussichtspunkt Chutz (Selbstkontrolle) und Winterlingen (Po). Ab letztgenanntem Weiler führten alle Routen zurück ins Dorf. Wie im hügeligen Emmental oder Appenzellerland gehörten Steigungen und Gefälle dazu und sind vielfach auch erwünscht. Wenn immer möglich wurden Naturwege bevorzugt. Weil die Wandertage dieses Jahr bereits am 13./14. Juni stattfanden mussten kleine Streckenänderungen vorgenommen werden. Erst nach dem 15. Juni dürfen die Bauern die Ökoheuflächen schneiden. Das Streckenteam durfte viel Lob über die Streckenführung und -markierung entgegennehmen. Schon vor 7 Uhr standen an beiden Tagen die ersten Wandernden vor der Kasse um die Startkarten zu erwerben. Das Wetter sei am Samstagvormittag ideal gewesen und am Nachmittag zunehmend schwüler geworden, berichteten die Rückkehrenden. Bis 14 Uhr wurden 249 Startkarten verkauft, am Sonntag dann noch 329, ein rückläufiges aber immer noch schönes Ergebnis. Diese 578 Teilnahmen ergaben eine Länge von 7'003 Marschkilometern! Viele Teilnehmer gingen an beiden Tagen auf die Strecken, einige sogar mehrmals pro Tag. Vereinsangehörige von Wandergruppen kamen aus 18 Kantonen, dazu wie immer einige aus dem deutschen und französischen Grenzgebiet. Im 1. Rang klassierte sich die Wandergruppe Hirschthal AG mit 531 km, im 2. Rang der Wanderverein Laufen BL mit 496 km und im 3. Rang die Wandergruppe Wiggertal aus Dagmersellen LU mit 349 km. Klassiert wurden insgesamt 54 Gruppen. Ebenso viel Freude bereitete den Organisatoren das Mitmachen von Familien aus Heitenried und Umgebung. Den Kindern wie auch vielen anderen Wandernden konnte mit der Gratisabgabe von alten Medaillen (ab 1982!) Freude gemacht werden. Zwei Frauen seien besonders erwähnt. Diese bestritten den 100 km-Lauf mit Zielankunft in Biel am Samstag um 14.45 bzw. 19.30 Uhr. Das hinderte sie aber nicht daran am Sonntag in Heitenried teilzunehmen! Bei einem Startgeld in Biel von Fr. 160.- (angemeldet am Lauftag) kamen sie in Heitenried mit 3 Franken doch etwas besser weg! Als Menu wurden wie jedes Jahr Häperebrägù (Kartoffelrösti) mit Braten oder Bratwurst und Gemüse angeboten, kleinere Imbisse, dazu Getränke aller Art, Kaffee und Kuchen oder Torte, für alle etwas. Wegen Personalmangels wurde erstmals die Selbstbedienung eingeführt, die sich bewährte. So gegen 16.30 Uhr, just in dem Moment als die Abräumenden zurück waren, fegte ein heftiger Sturm mit Hagelkörnern übers Dorf hinweg. Die 31. Durchführung der Wandertage verlief unfallfrei. Zufriedene Gesichter verliessen nach der Rangverkündigung das Wanderdorf, die 60 HelferInnen später ebenso. Beat Schmutz |